Lüneburg, Salzstadt der Hanse

Eine aufmerksame Leserin schickte uns folgenden Hinweis, Grund für eine Reise nach Lüneburg:

Lüneburg sollte in das Sammelsurium aufgenommen werden. Das Wort Lüne kommt von Saline. Lüneburg verdankt seinen Status als Hansestadt und ihre vergangen Reichtümer dem großflächigen, unter der Erde lagernden Salzvorkommen. Auch heute kann dies noch in der Bauwerkskunst, die fast komplett erhalten ist, bestaunt werden. Allerdings hat die Sache einen Haken; da wo die unterirdischen Salzstöcke liegen sinken Lüneburgs Stadtteile ab.

Im Mittelalter gehörte Lüneburg zu den reichsten Städten Europas. Aus dem Boden wurde stark salzhaltiges Wasser hochgepumpt und dadurch hochwertiges Salz gewonnen. Dies führte zum Wohlstand der reichen Sülfmeister, welche die Salzpfannen bereitstellten. Diese waren sehr teuer und bestimmten die Geschichte der Stadt. 

In einem Sülfmeisterhaus konnte ich sogar übernachten. Heutzutage beherbergt es Monteurzimmer, die ausgesprochen liebevoll ausgestattet sind.

Die Sülfmeister bestimmten also die Geschicke der Stadt; sie errichteten prächtige Häuser und sicherten Wohlstand wie Freiheit. Auch «Handsalbung» trug dazu bei, so wurde einst Korruption bezeichnet. Bis auf Karfreitag durfte mit Erlaubnis der Kirche täglich 24 Stunden lang Salz geschürft und verarbeitet werden.

Mühevoll wurde das Salz nach Lübeck transportiert. Bei einer Stadtführung wurden mir viele Details dazu genannt. Heutzutage lebt Lüneburg vom Tourismus, und Filmliebhaber kommen wegen den “Rote Rosen” hierher.

Lüneburg gefiel mir einfach wunderbar als Salzstadt! Aber auch ihr malerischer Hafen faszinierte mich, ihre nette Altstadt und reiche Geschichte beeindruckten mich, einige ihrer schönen Cafés und feinen Restaurants verwöhnten mich. Auch viele gute Hotels lassen sich in der Stadt auffinden.

Ein Wermutstropfen, den ich als Reisejournalist gewohnt bin:

«Lüneburg benötigt keine Werbung,» meinte mir gegenüber ein Hotelmanager. Für mich tönte dies wie eine Ausrede, um meinen Sponsoring-Wunsch zu blocken. Denn meiner Erfahrung nach werden nur selten Arbeiten von Reisejournalisten honoriert.   

Zugunsten von Reisenden bestehen viele Alternativen und Ideen, als Journalist kann sich niemand ausruhen. Die Lüneburger setzen sich für ihre Besucher ein, sind gastfreundlich und pflegen die Stadt. Denn sie leben, (wie oberhalb bereits gestreift), vom Reisemarkt. Leider setzt der Tourismus dort auch Mieter unter Druck; viele Lüneburger müssen daher in die umliegenden Gemeinden ausweichen, um eine Bleibe finden zu können. 

Gegen Ende der Stadtführung besuchte ich die wunderschöne Kirche St. Johannis. Diese liegt «am Sand», dort wo früher die Pferdewagen abgestellt wurden. Der Kotgeruch jener Pferde wurde damals mit Sand neutralisiert. Allmählich sammelten sich dadurch Sandschichten, und die Treppeneingänge der Kirche zeichneten immer weniger Stufen ab.

Ungemein viel bedeutet mir Lüneburg zugunsten unserer Salzreisen! Sie gehört zu den schönsten Salzstädten der Hanse, beziehungsweise neben der Salzstadt Halle.
Überdies steht in Lüneburg ein wirklich informatives und fesselndes Salzmuseum: 

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